Ohne Euch hätten wir das nie geschafft!
Genauso müde, kaputt, ausgebrannt und erholsungsbedürftig wie dieser kleine Elch hier oben auf dem Bild geht es seit Wochen vielen Bewohnern*innen des Ahrtals und ich denke auch den fleißigen Helfer*:innen aus Nah und Fern. Ohne sie wären wir komplett hilflos und im wahrsten Sinn des Wortes aufgeschmissen gewesen. Staub, Schlamm, Hilf-und Orientierungslosigkeit sowie Verzweiflung, Wut und Traumatisierung haben die vergangenen Wochen der Menschen im Kreis Ahrweiler gekennzeichnet. Aber wie sagt ein altes Sprichwort: Die Hoffnnung stirbt zuletzt! Und genauso ist es auch bei uns vor Ort. So langsam spüre ich doch vermehrt die Aufbaustimmung, die sich in den vergangenen 1-2 Wochen des Monats August breit machte. Der Großteil der Bevölkerung blickt trotz der Katastrophe wieder positiver in die Zukunft. Wie schön, dass das nach den Wochen des Chaos wieder deutlicher zu spüren ist!
Wer hat uns nicht verhungern und verdursten und uns die Waren des täglichen Bedarfs zukommen lassen?
Mein Dank gilt den vielen privaten Spendern, angefangen von Konserven, Nudeln, Brot, Wasser, Kaffe bis hin zu Toilettenpapier, Handschuhen, Stiefel, Taschentücher, Shampoo, Duschgel, Handtücher, um nur einiges zu nennen. Ihr habt uns über die erste Not hinweggeholfen. Danke auch an die Helfer*innen der Ausgabestände für diese Dinge. Ihr habt mir durch eure Freundlichkeit und euer Lächeln wieder ein bisschen Sonne in den damals doch so trüben Alltag gebracht!
Wem haben wir jedoch die schnelle „Entrümplung“ und das erste fließende Wasser sowie den ersten Strom zu verdanken?
Den engagierten Helfern:innen der Firmen, aus der Zivilbevölkerung, die sich keiner Mühe zu schade war, ihre knappe Freizeit den Aufräumarbeiten im Kreis Ahrweiler zu widmen. Besonders hervorheben möchte ich hier eine super tolle Gruppe aus Asbach. Es waren Krankenschwestern, die ihre Schicht getauscht, Ihren Urlaub unterbrochen haben, tagsüber zu uns kamen und abends noch auf Arbeit gingen. Hut ab für soviel Power beim Leeren unseres Kellers von stinkendem Schlamm und Sperrmüll. Danke auch an die Männer, die aus Bayern kamen- einfach um zu helfen. Ich ziehe meinen Hut vor soviel privatem Engagement. Ihr hättet die Zeit auch mit euren Familien verbringen können und hätte ausgeruht oder irgendetwas gemacht, was euch Spaß macht. Aber nein, Ihr wolltet helfen! Chapaeu vor eurem Einsatz die durchnäßten, defekten Zwischenwände in unseren Kellern herauszubrechen und diese auch nach oben auf die Straße zu transportieren!
Meine Dankeschön an alle Helfer*innen- so sah es nach eurem Einsatz aus!
Ihr seht, wir brauchen noch Hilfe!
Die Feuerwehr
Mein Dank geht an euch Feuerwehrleute. Ihr standet, bevor die Katastrophe begann schon in den Straßen in Bad Neuenahr- um sofort für uns dazusein. Ich zolle euch für euren Einsatz von Beginn der Katasstrophe meinen allerhöchsten Respekt. Vom ersten Tag nach der Katastrophe habt ihr starke Nerven bewiesen. Noch sehr gut kann ich mich daran an diverse Abende erinnern, an denen ihr bei uns in der Wadenheimer Straße gestanden habt, um irgendwo Keller auszupumpen, gleichzeit mußte das DRK durch, um die noch älteren Menschen, die in den Häusern waren zu evakuieren. Als ob das nicht schon genug wäre, nun kamen auch noch jüngere Menschen, die ihre Eltern suchten… und manchmal auch dabei die Nerven verloren. Schlamm, verängstigte, schreiende und traumatisierte Menschen, ertrunkene Menschen, Katastrophentouristen und, und und- all das habt ihr ertragen und die Nerven behalten. Ich verneige mich zu tiefst vor eurer Nervenstärke und dem guten Job, den ihr rund im die Uhr die ersten Wochen gemacht habt.
Das THW
Ihr habt unsere Sorgen an den entsprechenden Infopunkten angehört. Ihr habt geschaut, bei welchen Häusern man die Statik überprüfen muß, nachts habt ihr sicherlich nach Menschen in den Kellern gesucht, habt Brücken gebaut und vieles mehr. Deshalb meinen allerherzlichsten Dank für die neue Behelfsbrücke in Bad Neuenahr. Jetzt können die Bewoner*innen wieder einfach auf die andere Ahrseite gehen- ohne erst längere Umwege in Kauf zu nehmen, um über andere Ortschaften dann schlußendlich auf die andere Ahrseite zu gelangen! Ihr habt das Leben in Bad Neuenahr somit wieder ein Stück lebenswerter gemacht.
Das DRK
Ohne Euch wär manche Wunde viel schlimmer geworden, manche Blase an den Füßen größer und manche Angst- im Moment ohne Erste Hilfe dazustehen- unerträglich geworden. Danke auch an des super Essen, mit dem ihr uns die ersten Wochen verpflegt habt. Eine warme Mahlzeit am Tag ist Gold wert.
Die Bundeswehr
Vielen Dank an die Bundeswehr. Von Euch haben wir den ersten Strom für unsere Powerbanks, unser Handy und unser Laptop erhalten. Danke, dass Ihr da wart und uns wieder ein kleines Stück Infrastruktur zumindest für kurze Zeit näher gebracht habt. Danke auch dafür, dass Ihr die schweren Waschmaschinen und die Trockner aus dem Keller transportiert habt- ohne zu murren und zu knurren. Schließlich ward ihr schon den ganzen Tag auf den Beinen und hatte vor uns schon anderen Bewohnern*innen geholfen. Ihr wart und seit unsere Helden*innen dieser Zeit.
Die Polizei
Danke dafür, dass ihr uns abends bewacht habt und es immer noch tut.
Liebe Helfer*innen, die ich hier nicht erwähnt habe. Bitte seit nicht böse- es ist kein böser Wille… Ich habe auf Grund des Chaos weiter nichts wahrnehmen können und mir ist sicherlich die ein oder andere Hilfe untergegangen. Danke für euer Verständnis!
herzliche Grüße verbunden mit aller größter DankbAHRkeit,
Eure Soraya mit Ihrer Familie, Ihren Freunden und Bekannten
10 Antworten
Liebe Soraya,
all das, was du beschreibst, zeigt die wunderbare Seite von Menschen. Und auch die Kraft, selbst solche Katastrophen zu überstehen. Hoffnung, Mut, Liebe, Mitgefühl, Sachverstand und beherztes Helfen sind die Qualitäten, die eine Zukunft möglich machen. Ich kann an der Stelle sagen, wie stolz ich auch über meine Frau bin, die ehrenamtlich beim THW arbeitet und mit vor Ort war. Dir und den Menschen deines Ortes wünsche ich weiterhin viel Kraft. Renate
Ja liebe Renate, genauso ist es! Auf deine Frau kannst du sehr stolz sein. Glaub mir, Sie hat mit Sicherheit einiges gesehen und erlebt. Hut ab vor den ehrenamtlichen Helfern*innen in dieser Zeit.
Mich hat die große Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit mit der uns Helfern in Blau von den Menschen vor Ort begegnet wurde, sehr berührt. Menschen die selbst vor ihren Trümmern saßen, haben uns mit Kaffee und Getränken versorgt, Restaurantbesitzer Getränke für die Mannschaft mitgegeben, vorbei Passanten sind stehen geblieben für ein Gruß und Dank.
Mein Respekt gilt den Betroffenen die mit soviel Mut, Beharrlichkeit und Freundlichkeit weiter gehen!
Liebe Katrin Struck, danke für ihren Kommentar! Zurecht haben Sie viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit erfahren. Sie waren und sind noch immer ein Lichtblick in dieser doch so herausfordernden Zeit für alle Beteilgten.
Liebe Soraya,
ich habe Bekannte, die als Helfer in Katastrophengebiet waren. Auch ich kann nur den Hut ziehen vor soviel Engagement. Gerade in den ersten Tagen muss es auch für die Helfer sehr chaotisch gewesen sein.Manchmal schien es, als sei ihre Hilfe gar nicht gewünscht. Da war wohl der eine oder andere Organisator überfordert. Gut das es jetzt wieder Hoffnung und Zuversicht gibt.
Ja liebe Judith, genau wie du die Situation der ersten Tage beschreibst, haben es mir auch viele Helfer*innen beschrieben. So langsam, wenn auch in sehr kleinen Schritten, gibt es wieder Hoffnung und Zuversicht.
Liebe Soraya! Vielen Dank für Deine sehr emotionalen Worte! Als Unbeteiligte ist es doch schwer vorstellbar, was ihr durchgemacht habt und noch immer durch macht! Umso mehr freut es mich, dass Sandra und ich Dich mit unserem gemeinsamen Frühstück wenigstens für ein paar Stunden auf andere Gedanken bringen konnten!
Liebe Sarah, ja genau das ist Euch gelungen. Es war sehr schön mit Euch. So habe ich mir immer eine Zusammenarbiet vorgestellt- auch in schwierigen Zeiten für einander da zu sein. LG Soraya
Liebe Soraya, so schlimm diese ganze Situation ist, umso schöner ist es zu wissen, das es Hilfsbereitschaft gibt und das Spenden und Hilfe angekommen sind! Ich finde es unendlich lieb, das Du Dich hier bedankst, denn das geht einem ins Herz.
Ich hoffe das Eure Stadt bald wieder aufgebaut ist und so schön wie vorher wird. Und wenn Dich mal der Mut verlässt, sind Sarah Jaeckel und ich gern für Dich da!
Liebe Sandra, ja ich bin sehr dankbar, dass es diese Menschen gab und gibt, die für uns da waren und weiterhin sind.
Danke auch für Dein /Euer Angebot! Es gibt mir viel Kraft für das kommende Jahr, wenn ich weiß, dass Ihr für mich da seid, wenn´s eng werden sollte!
Lieber Gruß und fühlt Euch gedrückt!
Soraya